Tichon

Tichon
Tịchon,
 
eigentlich Wassilij Iwanowitsch Belạwin, Patriarch von Moskau, * Toropez (Gebiet Pleskau) 31. 12. 1865, ✝ Moskau 7. 4. 1925; wurde 1888 Dozent für Fundamentaltheologie und Dogmatik am Seminar in Pleskau, 1891 Mönch und Priester, 1898 Bischof der Aleuten und Alaskas (seit 1900 von Nordamerika), 1907 Erzbischof von Jaroslawl und Rostow, 1913 von Litauen und Wilna und nach dem Sturz des Zaren 1917 Metropolit von Moskau und Kolomenskoje. Als das Allrussische Landeskonzil 1917 das russisch-orthodoxe Patriarchat wiederherstellte, wurde Tichon durch Losentscheid zum Patriarchen erwählt. Er wandte sich vehement gegen Übergriffe der kommunistischen Machthaber auf die Kirche und wurde 1922 inhaftiert. Kurz darauf beschloss eine vom Regime geförderte Strömung innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche auf einem Konzil seine Absetzung und Laisierung. Nach der Freilassung Tichons (1923) konsolidierte sich die russisch-orthodoxe Kirche zwar wieder, Tichon blieb jedoch weiterhin starkem staatlichem Druck ausgesetzt. Sein für loyale Beziehungen zum sowjetischen Staat eintretendes Testament ist in seinem veröffentlichten Wortlaut wohl gefälscht. 1989 wurde Tichon von der russisch-orthodoxen Kirche als Bekenner heilig gesprochen (Tag: 25. 3.).

Universal-Lexikon. 2012.

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